Archiv der Kategorie: Dachrinne für Gartenhaus

(17) Step by step zur profesionellen Gartenhaus-Dachrinne von meinem guten Dachdecker Alexander Wentland aus Herne

Es gibt wieder Neues zu meinem Gaidt Gartenhaus – ich habe mich für zwei Zinkdachrinnen entschieden und hier ist jetzt die ausführliche Dokumentation mit ganz vielen step-by-step Fotos und Beschreibungen dazu:

Meine Dachrinnen-Helden aus Herne
(1) Meine beiden Dachrinnen-Helden 😉 Dachdeckermeister Alexander Wentland (links) aus Herne mit seinem Altgesellen Alex. Ich mußte die beiden fast 5 Minuten überreden, um sie fotografieren zu dürfen, „wir arbeiten lieber und sind keine Fotomodelle…“
Dachdecker Wentland aus Herne rollt zu Dienst an
(2) Alexander Wentland hat sich mit seinem Dachdecker-Meisterbetrieb vor einigen Jahren selbständig gemacht und arbeitet in der Regel im Umkreis von ca. 50 km rund um Herne. Heute mußte er 3 km nach Herne-Süd anreisen für die Montage meiner Gartenhaus-Dachrinnen
Das nagelneue Gaidt R14 - hier noch ohne Dachrinnen
(3) Mein nagelneues „R14“ Häuschen von Gaidt, hier noch ohne Dachrinnen – das hat mich ganz verrückt gemacht, ich bin ja in dieser Beziehung schon ein komischer Vogel. Wenn mir was gefällt, will ich dann auch alles wirklich 101%ig haben… Gut, daß Alexander innerhalb von einer Woche einen Termin für mich hatte
Ein Blick aufs Material für die Montage der Dachrinnen
(4) Die Material-Liste für diesen Auftrag (nicht alles ist auf dem Foto zu sehen): Etwa 10 m Titanzink-Dachrinnen 28cm Breite (RG280, es wird bei dieser Bezeichnung übrigens immer die ausgerollte Länge des Blechs gemessen, sonst wäre das ja eine Mega-Rinne), 2 Einhangstutzen (mit dem eingepressten Stern, wie gewünscht), Traufbleche, Dachrinnenhalter, Fallrohre und Winkelstücke, Bitumenschweißbahnen mit Gasbrennern in groß und klein und einiges an Kleinmaterial
Einhangstutzen mit Stern
(5) Da kommt der etwas Kleinkarierte in mir heraus, ich muß es zugeben. Der eingepreßten Stern in den Einhangstutzen wollte ich unbedingt haben…
Dachdeckermeister Alexander Wendland aus Herne kann bei der Arbeit auch lachen
(6) Es kann losgehen. Alexander Wendland bereitet die Dachrinnenhalter vor. Guck, er kann sogar (vorsichtig) lachen auf dem Foto 😉
Das Gefälle wird korrekt festgelegt
(7) Mit einem roten Faden wird die korrekte Position der Dachrinnenhalter festgelegt – mindestens 1 % Gefälle sollte die Rinne später haben, damit das Wasser gut ablaufen kann. Alexander Wendland: „Ich arbeite meist mit einem etwas größerem Gefälle“
Zügig sind die Dachrinnenhalter angebrachr
(8) Ich bin immer wieder überrascht und wirklich begeistert (+ etwas neidisch), wie schnell meine Handwerker hier auf der Garten-Baustelle arbeiten. Zack-Zack ist Arbeits-Schritt geschafft. Nach 30 Minuten hängen fast alle Dachrinnenhalter mit perfekter Vorlage fürs Gefälle schon.
Die Koniferen müssen etwas gekürzt werden
(9) Altgeselle Alex muß nochmal extra ran. Zwei der Koniferen an der linken Hausseite müssen leider gekappt werden, sie stehen zu nah und versperren den Platz für die Rinne. Alex hat mit der Säge über Kopf ganz schön zu kämpfen. Nach 10 Minuten sind beide Bäume ein Drittel kürzer
Mit der Blechschere wird ein Loch in die Rinne geschnitten
(10) Feinarbeit: Mit der Blechschere müssen die beiden Durchlauf-Löcher auf jeder Seite der Dachrinne geschnitten werden.
Die Rinnenböden werden mit Lötzinn angelötet
(11) Die Endstücke (Fachdeutsch: Rinnenboden) müssen per Hand angelötet werden. Vorher wurde Lötwasser aufgepinselt, das entfettet. Der kleine Gasbrenner sollte beim Löten das Lötzinn auf etwa 280 Grad erhitzen: „Wenn es mehr ist, kann man auch schon mal ein Loch in die Rinne brennen“, berichtet Alexander Wentland
Zügig bei der Arbeit
(12) Die erste Seite wird jetzt mit Rinnen belegt. Da sie etwas über 5 Meter lang sind, werden sie in etwa der Mitte miteinander verbunden.
Die Rinnen werden miteinander verlötet
(13) Auch die miteinander verbundenen Dachrinnen werden verlötet, damit sie über Jahrzehnte richtig dicht sind – Zinkrinnen halten locker 30-40 Jahre, oft auch länger
Der Gasbrenner kommt jetzt aufs Dach
(14) Teamwork bei „Alex & Alex“: der große Gasbrenner wird jetzt schon mal aufs Dach gewuchtet
Der Ausblick vom Dach meines Gaidt Gartenhauses
(15) Kein schlechter Ausblick vom Dach meines neuen Gaidt Gartenhauses…
Die Traufbleche werden angenagelt
(16) Die Traufbleche werden jetzt aufgenagelt – somit ist sichergestellt, daß jeder Tropfen Regenwasser auch in die Rinnen läuft und nicht an die Traufbretter oder woanders hin
Fire-Man Alex
(17) Fire-Man Alex schmeißt den Würstchengrill an 🙂 Nein, mit dem großen Gasbrenner werden jetzt die Traufblech-Übergänge mit Dachpappe-Bitumenschweißbahnen versiegelt
Die Bitumenbahnen werden aufgelegt
(18) Geräusche wie beim Start eines Heißluftballons: die Bitumenbahnen werden erhitzt, dann wie ein Teppich an den richtigen Stellen aufgelegt und nochmals festgedrückt
Die Fallrohre noch
(19) Last but not least werden an die beiden Einhangstutzen jetzt noch Fallrohre angebracht, damit ich schön versteckt hinter dem Gartenhaus zwei große Regentonnen aufstellen kann. Alexander Wentland guckt zwar noch etwas skeptisch, das muß aber nicht sein, denn alles paßt und sitzt wunderbar.
Gute Arbeit von Dachdecker Alexander Wentland aus Herne
(20) Nach knapp drei Stunden Akkordarbeit: Fertig ist die Laube 🙂 Meine Dachrinnen hängen und sehen sogar ganz schick aus. Was will ich mehr? Selbst meine beiden „Jungs“ haben sich langsam an die Kamera gewöhnt und machen fleißig freche Sprüche Richtung Fotograf. Danke an Euch beide und gut, daß ich nicht den Dachdeckerbetrieb aus Gelsenkirchen beauftragt habe, der hat für die gleichen Arbeiten fast einen ganzen Tag und 300 Euro mehr verlangt.

Ich fasse zusammen: Wieder ist mein Häuschen um ein wichtiges Detail gewachsen und ich bin froh, keine wackeligen, hässlichen Plastik-Dachrinnen montiert zu haben. Mit der Arbeit von „meinem“ Dachdecker bin ich absolut zufrieden, auch der Preis ist top und fair. Beim Googeln gerade habe ich ihn auch bei myhammer gefunden; alle Aufträge wurden mit der höchsten Sternchenanzahl bewertet. Wenn er jetzt noch an seinem Make-up arbeitet und bei wirklich jedem Foto in die Kamera lacht, melde ich ihn an bei Germany’s next Handwerker-King 🙂

 

 

 

(16) Eine Dachrinne für mein Gaidt Gartenhaus – die Qual der Wahl

Hallo, Ihr Lieben.

Ich liebe mein neues Haus. Jedes Mal, wenn ich jetzt durchs Tor in den Garten komme, fällt mein erster Blick aufs neue Gartenhaus – und ich bin immer wieder aufs Neue begeistert. Leider hatte ich am Wochenende noch einiges anderes vor, so dass ich nicht viel Zeit für mein R14 hatte.

Über ebay Kleinanzeigen habe ich ein echtes Schnäppchen gemacht:

EIn Schnäppchen
Teakholz-Schnäppchen – für die Terrasse vor dem Gartenhaus. Nach einer Stunde hatte der Verkäufer 20 Anrufe, ich war der Erste…

Eine coole Teakholz-Kombi aus 6 verstellbaren Stühlen, einem großen ausziehbarer Tisch und einem Hocker: zum Sensationspreis von nur 55 € – der Neupreis lag bei 1.000. Alles schon recht verwittert, aber die Patina mag ich und mit ein bißchen Arbeit und Öl wird es wieder strahlen.

Neues, eigentliches Thema: Seit ein paar Tagen geht mir das Thema Dachrinne fürs Gartenhaus nicht aus dem Kopf.

Die recht große Dachfläche wird ordentlich Wasser abfangen, wenn es regnet, und ohne Rinnen wird mir das Regenwasser nicht nur in die Botanik plätschern, sondern auch gegen das Haus spritzen. Spätestens, wenn die Lackierung drauf ist, wird das ziemlich suboptimal und unordentlich aussehen und ich werde mich nach jedem Schauer ärgern. Mal ganz abgesehen von der Möglichkeit, gutes Regenwasser zu sammeln zum Gießen. Also, eine gute Regenrinne muß her.

Früher hat auch Gaidt Dachrinnen als Extrazubehör angeboten, erzählte mir Monteur Jürgen, da aber jeder Kunde so seine ganz eigenen Vorstellungen von Material, Form und Sonderwünschen hatte, wird jetzt auf den Dachdecker oder den Eigenbau verwiesen. Bei mir wird die neue Regenrinne auf jeden Fall von Meister Alexander aus Herne installiert werden, der Mann hat schon so einiges bei mir am Haus gemacht, immer gut und richtig.

Die große Frage aber jetzt: Welche Rinne darfs denn sein?

Ich habe mich ein bißchen schlau gemacht und zur Wahl stehen jetzt vier Varianten:

1) Holzdachrinne

Das wäre ideal passend zum Gaidt-Blockhaus – der Hammer, total exklusiv, ökologisch genial, wirklich alles aus Holz dann. Holzdachrinnen werden hauptsächlich aus Fichte, Tanne und Lärche gefertigt. Selten auch aus Rot-Zeder. Ganz wichtig ist hier der Zeitpunkt der Bäumfällung. So sollte nur wintergeschlagenes Holz eingesetzt werden, dann ist der Saftfluss auf ein Minimum reduziert. Auch müssen die Holzdachrinnen aus schön geraden, nicht „drehwüchsigem“ Holz mit wenig Ästen erstellt werden.

Eine Holzdachrinne - früher bei Gaidt auch als Extra erhältlich, das Foto stammt vom Hersteller dufter-rustikale-holzbearbeitung.de
Holzdachrinne
Eine Holzdachrinne - früher bei Gaidt auch als Extra erhältlich, das Foto stammt vom Hersteller dufter-rustikale-holzbearbeitung.de
Herstellung einer Holzrinne

Alles wunderbar, wäre sofort meine Wahl, jedoch habe ich noch immer nicht im Lotto gewonnen und nebenbei auch keine Lust, viele Wochen bzw. Monate auf solch eine Sonderbestellung zu warten, denn Holzdachrinnen werden nur von sehr wenigen Spezialbetrieben auf Sonderanfertigung angeboten.

2) Kunststoffdachrinne

Klares No-go! An mein schickes Holzhaus hänge ich mir keine gepressten Plastiktüten.

Wenn man mit Fachleuten spricht, heißt es manchmal, viele Vorurteile hätten sich in letzter Zeit durch Weiterentwicklung entschärft. Fakt ist,  durch Wärme und vor allem Sonneneinstrahlung verziehen sich die Rinnen gerne. Auch kommt es  immer wieder zur Rißbildung durch unterschiedliche Witterungseinflüsse. Aber bei allen möglichen Verbesserungen: so eine Plastikrinne sieht leider billig und absolut uncool aus. Ergo: No-no!

3) Kupferdachrinne

Sehr gut. Ich wollte schon immer so gerne eine Kupferrinne an unserem Haus anbringen, da ich keine andere Variante – bevor ich die Holzvariante kannte – so besonders fand: edel, wertig, langlebig, der Mercedes unter den Rinnen.

Die Kupferrinnen verwittert mit der Zeit, wie bei meinen neuen Teakholzstühlen, von hell- über dunkelrot und schwarz bis hin zu einer grünen Patina. Lebensdauer: deutlich länger als alle anderen Materialien, locker 50 Jahre und mehr. Sie sind übrigens auch komplett recycelter. Leider sind sie auch recht teuer, aktuell kostet ein Meter Kupferrinne mit 28 cm Breite (RG280) etwa 25 €.

Bei mir werden an jeder Seite mindestens 5 Meter Rinnen benötigt plus Fallrohre – bei einem Materialeinsatz ohne Zubehör und Montage liege ich damit schon bei weit über 300 €.  Größtes Problem aber aus meiner Sicht: Da mein Gartenhaus nicht komplett versteckt in den Bergen steht, locken die wertvollen Rinnen durchaus Kupferdiebe an, die mal eben alles verwüsten beim Abreißen. Also eher nicht.

4) Zinkdachrinne

Im Fachjargon nennt der Dachdecker das Material Titanzink. Es ist eine Legierung aus Zink und einer Beimischung von etwas Titan und Kupfer.

Es ist sehr haltbar, die theoretische Halbwertszeit beträgt ca. 75 Jahre, realistisch ist eine Lebensdauer von etwa 40 Jahren. Auch Titanzink ist komplett recycelbar und sieht nicht wirklich schlecht aus, erst recht, wenn sich auch hier etwas Patina angesetzt hat.

Ein Meter Zinkrinne kostet im Vergleich zu Kupfer nur etwa ein Drittel, aktuell knapp 10 €. Die Entscheidung ist gefallen. 

Am liebsten wären mir Zinkrinnen, die auf den Endkappen (Fachdeutsch: Rinnenboden) und auf den Einhangstutzen  dieses schicke Stern-Symbol eingepresst haben. Mal schauen, ob Alex mir so welche organisieren kann. Ich werde ihn morgen anrufen und fragen, wann er loslegen kann und hoffe, er macht mir wieder einen guten Preis.

In diesem Sinne – gute Nacht.